Filmfest Hamburg, Sektion „Nordlichter“
Nordsee, Dünen, Tristesse und zwei grundverschiedene Brüder. Der Film nach dem Drehbuch und unter der Regie von Florian Eichinger ist eine tragische Familiengeschichte, die von ihren beiden Hauptdarstellern lebt. Die beiden Brüder Marten und Volker treffen sich nach mehreren Jahren in ihrem Elternhaus wieder. Während Marten versucht, eine familiäre Nähe aufzubauen, ist Volker nur gekommen, um mit seinem „alten Leben“ auf der Insel abzuschließen. Beide tragen die Folgen einer schweren Kindheit mit sich herum, gehen aber unterschiedlich damit um.
Es ist ein langsamer Film, der sich dem Gemüt der Norddeutschen anpasst. Die Abgeschiedenheit der Insel und das kalte Wasser, was es bei einem Ausbruch zu überwinden gilt, geben der Geschichte eine perfekte Kulisse. Kurze Sätze, lange Einstellungen – nordische Abgeklärtheit und Kühle mit Herz. Daniel Michel und Martin Schleiß geben den beiden Brüdern das Aussehen und das Herz, Florian Eichingr ihnen die Grundlage.
Natürlich sind die beiden Hauptdarsteller auch am Abend des 30. Septembers im Metropolis Kino anwesend. Zusammen mit Anna Thalbach, Florian Eichinger und weiteren zahlreichen Beteiligten nehmen sie den wohlwollenden Applaus nach dem Film entgegen. Einem tollen Film folgt ein nicht enden wollender Redeschwall des Regisseurs und peinliche Fragen und Aussagen der Moderatorin. Alles in allem ein sehr gelungener Abend und ein preisverdächtiger Film.
(Es wäre doch auch schön, wenn die Moderatoren der Sektion „Nordlichter“ (Filme aus dem NORDEN Deutschlands) auch wüssten, dass das Bundesland im Norden Deutschlands Schleswig-Holstein und nicht Schleswig-Hoohlstein heißt!)
flimmerkritik 